Asteroiden – Gefahr aus dem All
Viele Menschen fragen sich angesichts der astronomischen Ereignisse der letzten Zeit, wie groß die Gefahren aus dem All für unsere Erde und für die Menschheit ist. Im Laufe der Jahrmillionen gab es schon zahlreiche Einschläge von fremden Himmelskörpern auf unserem Planeten. Vor ca. 15 Millionen Jahren schlug ein etwa 1.000 bis 1.500 Meter großer Meteorit mit einer Geschwindigkeit von 70.000 Kilometern pro Stunde in Süddeutschland ein, bohrte sich einen Kilometer tief in die Erde und riss einen 24 Kilometer breiten Krater, das heutige Nördlinger Ries, zwischen Augsburg und Nürnberg gelegen. Der weitaus größte Teil dieses Kraters liegt auf bayerischer Seite, jedoch auch ein kleiner Teil aufseiten Baden-Württembergs. Der Meteorit kam damals allerdings nicht allein, sondern hatte noch einen kleineren Begleiter mit einem Durchmesser von 100 Metern. Dieser schlug etwa 40 Kilometer südwestlich des Rieses ein. Dieser Einschlag bildet heute das Steinheimer Becken auf württembergischer Seite.
Dass wir auch in heutiger Zeit solchen Gefahren ausgesetzt sind, haben uns die jüngsten kosmischen Besucher gezeigt. Am 15. Februar 2013 schlug völlig überraschend ein Meteorit nahe der am Rande des Ural gelegenen Stadt Tscheljabinsk ein. Bevor es in die Erdatmosphäre eintrat, hatte das Objekt einen Durchmesser von 15 Metern und ein Gewicht von 7.000 Tonnen, so die Schätzungen der NASA. In der Erdatmosphäre verglühte ein großer Teil des Meteoriten und hinterließ eine Leuchtspur, die eine halbe Minute lang zu sehen war, bevor es mit einem Feuerball, der heller als die Sonne war, explodierte. Der Einschlag hinterließ 1.200 verletzte Personen und einen immensen Sachschaden. Nach Ansicht von Astronomen raste der Meteorit mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre und explodierte in einer Höhe von etwa 30 bis 50 Kilometern.
Als ob sich die beiden Himmelskörper verabredet hätten, gab es ebenfalls am Freitag den 15. Februar 2013 ein weiteres kosmisches Großereignis. Im Gegensatz zu dem Meteoriten, der über dem Ural explodierte, war das Erscheinen und der erdnahe Vorbeiflug des Asteroiden 2012 DA14 bekannt. Er wurde am 23. Februar 2012 am Observatorio Astronómico de La Sagra in Spanien entdeckt und seither beobachtet. So war für die Wissenschaftler längst klar, dass er für unsere Erde keine Gefahr birgt. Doch dass seine Flugbahn verdammt knapp an der Erde vorbei führen sollte, war auch klar. Die einzige Gefahr, die von ihm ausging, war die, dass er mit den Satelliten die sich auf der geostationären Bahn in einer Entfernung von ca. 36.000 Kilometern befinden, kollidieren könnte. Dem war aber nicht so und der Asteroid 2012 DA14 flog, ohne Schaden anzurichten in einem Abstand von 27.600 Kilometern an der Erde vorbei.
Was sind Asteroiden und woher kommen sie
Asteroiden, auch Planetoide oder Meteoroide genannt, zählen neben Kometen zu den kleinen Himmelskörpern im Sonnensystem. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich von Kometen. In der Hauptsache bestehen Asteroiden aus Gestein, verschiedenen Metallen und Kohlenstoffverbindungen. Auch gibt es Asteroiden, die ausnahmslos aus Metallen wie z. B. Eisen und Nickel bestehen.
Die meisten Asteroiden befinden sich zwischen den Planeten Mars und Jupiter im sogenannten Asteroidengürtel. Die Zahl der Gesteinsbrocken wird auf mehr als 10 Millionen geschätzt. Asteroiden fliegen auf mehr oder weniger kreisförmigen Bahnen um die Sonne. Da diese Himmelskörper relativ klein sind und keinen Schweif besitzen, sind sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.
Wie schon erwähnt, halten sich die Asteroiden im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter auf. Doch eine Verkettung zweier Effekte bewirkt, dass sie auch in Erdnähe auftauchen können. Bei einer Kollision zweier Asteroiden kann die Umlaufbahn der kleinen Himmelskörper leicht verändert werden. Die Schwerkraft des großen Planeten Jupiter erledigt dann den Rest. Dabei wird der Asteroid aus dem Asteroidengürtel gedrängt und kreuzt dann die Bahnen anderer Planeten, wie auch die der Erde. Dabei kann es zu Kollisionen mit den Planeten wie der Erde kommen, was uns die Erdgeschichte schon häufig gezeigt hat. Im Laufe der Erdgeschichte gab es schon zahlreiche Einschläge von Asteroiden, deren Spuren heute noch sichtbar sind.
Eigener Artikel vom 25.02.2013. Bildquellen: Public Domain