Flight 19 - Ein Mysterium
Das wohl mysteriöseste Verschwinden einer ganzen Staffel...
Es ist wohl kaum ein Verschwinden eines Flugzeuges oder eines Schiffes im Bermuda-Dreieck so herausgestellt worden, wie der Fall von Flight 19. Vielleicht auch deshalb, weil hier gleich mehrere Objekte spurlos verschwunden sind. Es handelt sich hier um fünf Bomber der US-Marine. 5 Bomber vom Typ Grumman IBM Avenger verließen am 5. Dezember 1945 um 14.00 Uhr den Marinestützpunkt Fort Lauderdale in Florida zu einem routinemäßigem Übungsflug. Die Piloten der Bomberstaffel waren alle samt erfahrene Flieger. Die zuerst gestarteten Maschinen meldeten ideale Flugbedingungen.
Der letzte Funkkontakt von Flight 19
Um 15.45 Uhr funkte Flugleiter Leutnant Charles C. Taylor an den Tower in Fort Lauderdale: Rufe den Tower. Dies ist ein Notruf. Wir scheinen vom Kurs abgekommen zu sein. Können kein Land sehen, wiederhole sehen kein Land. Nach dem der Kontrollturm eine Rückfrage bezüglich ihrer Position machte, antwortete Leutnant Charles C. Taylor: Position nicht sicher. Wissen nicht genau, wo wir sind. Haben uns verflogen. Darauf hin gab der Tower die Anweisung, Kurs nach Westen zu nehmen. Die Antwort von Leutnant Charles C. Taylor war: Können nicht feststellen, wo Westen ist. Nichts stimmt mehr, seltsam. Erkennen die Richtung nicht mehr, nicht einmal das Meer sieht aus wie immer. Leutnant Robert Cox, der leitende Flugausbilder in Fort Lauderdale, war gerade im Begriff zu landen, als er diese Meldung mithörte. Er glaubte zu wissen, wo sich Flug 19 befand und funkte: Flug 19, wie ist Ihre Höhe? Ich fliege nach Süden und treffe Sie. Leutnant Taylor's Reaktion darauf war folgende: Kommen Sie mir nicht nach! Sie sehen aus wie . . . Danach war absolute Funkstille. Der Zeitpunkt der letzten Meldung von Flight 19 war 16.30 Uhr.
Die Suchaktion
Als die letzte Meldung von Flug 19 empfangen worden war, startete ein grosses Martin-Mariner-Wasserflugzeug zu einer Suchaktion. Beim Erreichen der vermuteten Position der Bomber funkte es noch eine Meldung und verschwand dann ebenso spurlos. Auf diese Weise waren innerhalb weniger Stunden 6 Militärmaschinen verloren gegangen. Jetzt folgte eine der größten Luft- und See-Suchaktionen der Geschichte. Aber nicht einmal ein kleines Wrackteils wurde gefunden. Auch gab es keine Anzeichen von Überlebenden.
Spekulationen
Um das Rätsel um Flight 19 noch zu vergrößern, bleibt die quälende Frage bestehen, weshalb Leutnant Taylor auf die Hilfe von Cox verzichtet hat. Was sah er, als er schrie: Sie sehen aus wie . . .. Wahrscheinlich wollte Leutnant Tylor nicht, das Leutnant Cox ebenfalls sein Leben riskiert. Wahrscheinlich sah die Besatzung im Dreieck etwas, was die Marine aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich bekannt geben möchte. Falls dieses Ereignis in jenen Dezembertagen tatsächlich so vorgefallen ist, ist Flight 19 wohl rätselhafteste Ereignis in der Fluggeschichte. Andere Stimmen wiederum sagen, das sich diese Darstellung mit offiziellen Berichten widerlegen lässt. Sie vermittelt nämlich den Eindruck, das der Himmel zu jener Zeit wolkenlos war und es sich bei den Besatzungen um erfahrene Piloten handelte, die ihre Strecke genau kannten. Anderen Meldungen zu folge war zwar das Wetter zur Startzeit in Fort Lauderdale gut, verschlechterte sich aber während des Fluges zunehmend. Ein Suchboot soll später von ungünstigen Flugbedingungen und schwerem Seegang berichtet haben. Mit Ausnahme von Leutnant Taylor habe keiner der Besatzungsmitglieder grosse Erfahrung besessen und nur etwa 300 Flugstunden hinter sich gehabt, wovon nur 60 Stunden auf Maschinen dieses Typs abgeleistet wurden. Leutnant Taylor, ein Kriegsveteran mit mehr als 2500 Flug- stunden, sei gerade erst von Miami nach Fort Lauderdale versetzt worden und mit der Gegend nicht so vertraut gewesen. Auch soll dies sein erster Flug auf dieser Route gewesen sein.
Die etwas andere Variante
Nun, es gibt auch Berichte, die das Verschwinden von Flight 19 und dem Suchflugzeug einem großen Martin-Mariner-Wasserflugzeug als ganz normalen Unglücksfall darstellen. Angeblich habe Leutnant Cox als erster die Funkgespräche zwischen der Staffel mitgehört, die folgendermaßen verliefen. Irgend jemand aus der Staffel fragte Hauptmann Edward Powers, den zweiterfahrensten Piloten von Flight 19 was sein Kompass anzeige. Der gab darauf zur Antwort: Ich weiß nicht, wo wir sind, wir müssen nach dem letzten Schwenk abgekommen sein. Darauf hin schaltete sich Leutnant Cox ein und fragte: Was ist bei Ihnen los? Leutnant Taylor antwortete ihm: Meine Kompasse sind beide defekt. Ich versuche Fort Lauderdale zu finden. Bin sicher, dass ich über den Keys bin, aber ich weiß nicht, auf welcher Höhe. Diese Mitteilungen erklären nach Meinung der Skeptiker das Schicksal des Flugs 19. Leutnant Taylor und Hauptmann Powers meinten, sie hätten eine falsche Wende genommen und seien vom Kurs abgekommen. Die Maschinen befanden sich über Great Sale Cay auf den Bahamas, aber Leutnant Taylor, der dort noch nie geflogen war, ließ sich von der Ähnlichkeit zwischen Great Sale Cay und den Florida Keys irreführen, die er aus seiner Zeit in Miami gut kannte. Er konnte also nicht erkennen, ob er sich östlich im Golf von Mexiko oder westlich über dem Atlantik befand. Leutnant Cox gab Taylor die Anweisungen, Fort Lauderdale von den Keys aus anzufliegen, und fügte noch hinzu: In welcher Höhe befinden Sie sich? Ich fliege nach Süden und treffe Sie dort. Leutnant Taylor gab ihm darauf zur Antwort: Ich weiß jetzt, wo ich bin. Ich bin auf 700 Meter Höhe. Folgen Sie mir nicht nach. Es gibt keinen Grund, nach etwas auch nur annähernd Ungewöhnlichem zu suchen. Tylor wusste jedoch nicht, wo er war. Er verlor immer mehr die Orientierung, wozu mehrere Faktoren beitrugen. Die Kompasse in seinem Flugzeug waren defekt, oder er glaubte es zumindest. Auch hatte er keine Uhr und sein Funkkanal wurde von Interferenzen der kubanischen Radiosender gestört. Aus Angst, den Kontakt zum Rest des Flugs zu verlieren, wechselte er nicht auf die ungestörte Notruffrequenz. In der Dämmerung die nun hereinbrach, steuerte er das Flugzeug erst in die eine, dann in die andere Richtung. Als die Dämmerung durch Finsternis der Nacht abgelöst wurde, verschlechterte sich auch das Wetter, und die See wurde immer rauer. Gegen 18.30 Uhr konnte man hören, wie Leutnant Taylor versuchte, seine Staffel zusammen zu halten. Seine Durchsage lautete: Alle dicht zusammen bleiben. Wenn wir kein Land sichten, müssen wir wassern. Wenn der erste unter 45 Liter fällt, gehen wir alle zusammen runter. Die letzte Nachricht von Flight 19 wurden um 19.04 Uhr aufgefangen, als ein Pilot verzweifelt versuchte, mit Leutnant Taylor Kontakt aufzunehmen. Es ist anzunehmen, dass die fünf Bomber irgendwann innerhalb der nächsten Stunde in der unruhigen See niedergingen und versanken. Den Schätzungen von Experten nach würde eine Grumman IBM Avenger in weniger als einer Minute sinken. Das sofortige Einsetzen von Suchflugzeugen blieb ergebnislos, denn sie waren wohl kaum in der Lage, bei Dunkelheit und schlechten Wetterverhältnissen die Wrackteile zu finden. Auch im Fall des eingesetzten Suchflugzeuges, dass ebenfalls verschwand, gibt es auch noch andere Darstellungen als jene, die man in zahlreichen Büchern nachlesen kann. So auch diese, das die Martin-Mariner erst gegen 19.30 Uhr vom Banana-River-Marinestützpunkt abhob und eine Routine-Abflugmeldung funkte. Kurze Zeit später soll sie dann in der Luft explodiert sein. Das Verschwinden lasse sich angeblich auch dadurch erklären, dass die Mannschaft der Gaines Milis, eines vorbeifahrenden Frachters, auflodernde Flammen am nächtlichen Himmel beobachtete. Der Kapitän des Frachters stellte den Vorfall jedoch etwas anders dar. Er habe gesehen, wie ein Flugzeug Feuer fing und dann ins Meer gestürzt sein soll. Dabei sei es dann zu einer Explosion gekommen. Der Kommandant der U.S.S. Solomons, einem Flugzeugträgers, der sich an der Suche beteiligte versicherte, dass es das Wasserflugzeug gewesen sei soll, das explodierte. Die Maschine war auf dem Radarschirm verfolgt worden, seit sie von ihrem Stützpunkt in Banana River gestartet ist, bis zu jener Stelle an der sie explodierte und vom Radarschirm verschwand.
Schlussbemerkung
Bliebe noch anzumerken, das sich bei dem Fall von Flight 19 wohl die Geister scheiden. Die Anhänger der Bermuda-Dreieck Theorie sehen wohl das Mysteriöse in diesem Fall, die Gegner die meinen nüchtern zu urteilen, versuchen alles heranzutragen um diesem Fall und der Geschichte um das Bermuda-Dreieck seinen Mythos zu nehmen. Wer nun Recht hat, kann man wohl nach so langer Zeit nicht mehr sagen. Es sei denn, es tauchen eines Tages Einzelheiten auf, die die absolute Wahrheit ans Tageslicht bringen. Sicher neigen Buchautoren, die über dieses Gebiet schreiben, manchmal zu Euphorie, man kann aber nicht alles nur als Hirngespinst abtun was man nicht versteht. Ob es nun UFOs sind, die in diesem Gebiet operieren oder Methanvorkommen, wie neuerdings in zahlreichen Medien zu lesen, zu sehen und zu hören war, diese Gegend hat ihren besonderen Ruf und der Mythos vom Bermuda-Dreieck wird wohl noch lange bestehen bleiben.