Plattentektonik

Schwachzonen der Erdkruste

In bestimmten Gebieten der Erde, wie z.B. in Kalifornien, Italien, Japan und der Türkei, kommt es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Diese Schwachzonen der Erdkruste liegen auf den großen Erdbebengürteln und sind stets gebunden an die mittelozeanischen Schwellen, gelegentlich auch an Ozeanränder, wie die des pazifischen- und des indischen Ozeans, an Kettengebirge, wie die Alpen oder der Himalaya, oder an Tiefseegräben und große Verwerfungen. Die eindeutig zu lokalisierenden Zonen seismischer Aktivitäten waren die Grundlagen für die Entwicklung der Theorie der Plattentektonik. Danach besteht die Lithosphäre aus mehreren großen und starren Platten, die, in ständiger relativer Bewegung zueinander, die Hauptstrukturen der Erde, wie Kettengebirge, mittelozeanische Rücken usw., erzeugen. In den Platten selbst gibt es kaum Erdbeben oder Vulkanausbrüche, die aktiven Zonen, in denen ständig Kruste erzeugt oder zerstört wird, sind die Plattenränder.

Plattentektonik, Verschiebung der Kontinente




Größe und Stärke und Lage der Platten können anhand der Eigenschaften seismischer Wellen, etwa Erdbebenwellen, die die Erde durchziehen, bestimmt werden. Aus der Tatsache, dass sich diese Wellen zwischen ca. 100 und 400 km Tiefe verlangsamen und an Intensität nachlassen, zogen die Seismologen den Schluss, dass die feste Lithosphäre (bestehend aus der Kruste und den oberen Teilen des Mantels) auf einer fließfähigen Schicht, der Asthenosphäre, schwimmt. Die plastischen Eigenschaften der Asthenosphäre erlauben waagerechte und senkrechte Bewegungen der starren Lithosphärenplatten. Bei der Zusammenfassung der verschiedenen seismischen Befunde zeigte sich bald, dass die Lithosphäre aus einer relativ geringen Anzahl von Platten besteht. Sie haben eine sehr große Ausdehnung und bedecken oft mehrere Millionen Quadratkilometer; ihre Dicke liegt bei ca. 100 km.

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