Wie entsteht ein Gewitter?
Jede Sekunde toben auf unserer Erde etwa 2000 Gewitter. Die sind im Jahr die stolze Summe von knapp 16 Millionen. Pro Tag entladen sich auf unserem Planeten etwa 9 Milliarden Blitze. Der weitaus grösste Teil der Gewittertätigkeit spielt sich in den tropischen Regionen unserer Erde ab. Je weiter man nach Norden oder Süden abweicht, desto mehr nimmt die Gewittertätigkeit ab. Über den Polargebieten gibt es kaum Gewittertätigkeiten. Am häufigsten treten Gewitter im tropischen westlichen Teil des Atlantiks, von der Karibik entlang der brasilianischen Küsten bis hin zum südlichen Wendekreis auf. Auch in den tropischen Teilen Afrikas sowie Südostasiens ist die Gewitterhäufigkeit sehr hoch.
In unseren Breiten treten Gewitter besonders in den Sommermonaten auf. Denn dann bilden sich verhältnismässig schnell Haufenwolken zu sogenannten Gewittertürmen, die sichtbar am Horizont aufziehen. Diesen Vorgang kann man bei längerer Beobachtung gut erkennen. Die Voraussetzungen für einen Niederschlag sind dann gegeben, wenn der hochgeschossene Cumulusturm nach den Seiten zerfliesst und die Ränder ein fasriges ja gar rauchartiges Aussehen bekommen. Stürmischer, böiger Wind sowie wolkenbruchartige Regenfalle sind meist die Begleiterscheinungen bei Gewittern. Auch können bei Gewittern im Sommer Hagelschauer mit dabei sein. In den Wintermonaten können starke Schneeschauer mit auftreten. Die bei einem Gewitter entstehenden Wasserdampfkondensationen sind mit elektrischen Aufladungen verknüpft. Dabei führen die wachsenden Spannungsunterschiede zu Blitz und Donner. Bereits eine gute Stunde vor Auftreten des Gewitters kann am Barometer schon ein auffälliger Luftdruckabfall beobachtet werden.
Bei Gewittern unterscheiden man auch zwei verschiedene Arten. Zum einen sind dies die Frontengewitter und zum andern sind es Wärmegewitter.
Frontengewitter:
Ein Frontengewitter entsteht, wenn in Folge eine Westwetterlage eine Kaltfront auf das Festland vorstösst und dort auf Warmluft trifft. Diese Warmluft wurde während einer Hochdrucklage stark aufgeheizt und ist sehr stark mit Wasserdampf durchsetzt. Der Kaltfront eilt Warmluft voraus, die die schwüle Wetterstimmung noch verstärkt. Die Turbulenzerscheinungen in Frontengewittern sind gewaltig. Eine Gewitterfront erreicht nicht selten eine Länge von mehreren hundert Kilometern und zieht von West nach Ost über Europa hinweg. Frontengewitter treten häufiger an den Küsten als im Binnenland auf und sind nicht nur auf die Sommermonate beschränkt.
Wärmegewitter:
Wärmegewitter sind örtlich begrenzte Erscheinungen und die Folge einer sehr starken Sonneneinstrahlung. Das Aufsteigen der feuchten Warmluft wird durch Aufwinde unterstützt, die sich vor allem an Berghängen bilden. Wärmegewitter sind Erscheinungen des sommerlichen Wettergeschehens. Oft scheint nach einem Wärmegewitter, dass nur etwa 1 bis 2 Stunden dauert, wieder die Sonne. Diese Gewitter führen kaum zu einer Wetterverschlechterung und bringen auch nur kurzzeitige Abkühlung.