Astrofotografie mit dem Smartphone – Ein umfassender Leitfaden

Die Astrofotografie hat sich dank der Fortschritte in der mobilen Kameratechnik in den letzten Jahren demokratisiert, wodurch beeindruckende Aufnahmen des Nachthimmels nun auch ohne teures Profi-Equipment möglich sind. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Verständnis der grundlegenden Prinzipien von Belichtung, Stabilität und manueller Steuerung. Das Smartphone muss in der Lage sein, die automatischen Einstellungen zu umgehen und eine manuelle Steuerung von ISO-Wert und Verschlusszeit zu erlauben. Dies geschieht entweder über den in vielen modernen Geräten integrierten „Pro“- oder „Experten“-Modus der Kamera-App. Alternativ kann man auf spezialisierte Drittanbieter-Apps zurückgreifen, die tiefere Eingriffe in die Kamera-Hardware ermöglichen.
Die Wahl des Aufnahmeorts ist dabei entscheidend, da Lichtverschmutzung der größte Feind klarer Sternenbilder ist. Man sollte sich weit von Städten entfernen und eine Nacht wählen, in der der Mond minimal oder gar nicht sichtbar ist; der Neumond bietet hier die besten Bedingungen. Eine klare, wolkenlose Wettervorhersage ist selbstverständlich Pflicht für eine erfolgreiche Astrofotografie-Session. Unabdingbar für scharfe Aufnahmen ist zudem ein stabiles Stativ in Kombination mit einer sicheren Smartphone-Halterung, da selbst kleinste Bewegungen die Langzeitbelichtung ruinieren. Um auch beim Auslösen jegliche Erschütterung zu vermeiden, sollte ein Selbstauslöser oder ein Bluetooth-Fernauslöser verwendet werden.
Im manuellen Modus muss zunächst der Fokus auf unendlich gestellt werden, da der Autofokus in der Dunkelheit fehlschlägt und die Sterne zu weit entfernt sind, um scharf gestellt zu werden. Die Verschlusszeit ist der wichtigste Parameter, um genügend Licht einzufangen und die Sterne hell sichtbar zu machen. Hier wählt man in der Regel Belichtungszeiten zwischen 15 und 30 Sekunden, wobei längere Zeiten bei scharfen Sternen zu unschönen Strichspuren führen können. Der ISO-Wert wird auf einen höheren Wert (typischerweise zwischen 800 und 3200) eingestellt, um die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen. Man muss jedoch darauf achten, dass ein zu hoher ISO-Wert das unvermeidliche Bildrauschen stark verstärkt.
Um die spätere Bildbearbeitung zu optimieren, sollte man die Aufnahme im RAW-Format speichern, da dieses unkomprimierte Format die maximale Farb- und Helligkeitsinformation enthält. Moderne Smartphones von Google (Pixel), Samsung oder Huawei vereinfachen den Prozess durch dedizierte Astrofotografie-Modi. Diese Modi erkennen automatisch, dass das Gerät stabil steht, und nehmen selbständig eine Serie von Langzeitbelichtungen auf. Anschließend werden diese Aufnahmen intern durch Stacking zu einem einzigen, extrem rauscharmen und detailreichen Foto kombiniert. Diese fortschrittliche Softwarebearbeitung macht die Astrofotografie somit auch für Anfänger zugänglicher. Ein letzter Tipp ist die Nutzung von Sternkarten-Apps, um schnell die Position der Milchstraße oder von Sternbildern am Himmel zu lokalisieren. Mit der richtigen Kombination aus manuellem Geschick und moderner Technologie sind atemberaubende Aufnahmen des Kosmos mit dem Smartphone heute Realität.
Das unverzichtbare Zubehör
Um beeindruckende Aufnahmen des Nachthimmels mit dem Smartphone zu erstellen, ist das richtige Zubehör absolut entscheidend und bildet die technische Grundlage für jede erfolgreiche Session. An erster Stelle steht dabei unzweifelhaft ein stabiles Stativ, welches jegliche Bewegung des Geräts während der oft langen Belichtungszeiten eliminiert. Ein Wackeln von nur wenigen Millimetern würde zu verwischten Sternen und unbrauchbaren Bildern führen. Das Stativ sollte robust genug sein, um auch bei leichtem Wind oder unebenem Gelände standfest zu bleiben. Direkt damit verbunden ist eine zuverlässige Smartphone-Halterung, die das Mobiltelefon sicher am Stativkopf fixiert. Diese Halterung muss fest sitzen und darf kein Spiel aufweisen, um ein Verrutschen während der Aufnahme zu verhindern.
Ein weiteres essenzielles Hilfsmittel ist ein Fernauslöser oder die konsequente Nutzung der Selbstauslöser-Funktion des Smartphones. Selbst das sanfteste Berühren des Displays beim Auslösen kann winzige Vibrationen verursachen, die bei Belichtungszeiten von 15 bis 30 Sekunden bereits ausreichen, um die Sterne unscharf erscheinen zu lassen. Ein Bluetooth-Fernauslöser ist hier die komfortabelste Lösung, da er eine drahtlose Aktivierung der Kamera ermöglicht. Sollte kein Fernauslöser zur Hand sein, ist eine Verzögerung von mindestens zwei bis fünf Sekunden über den integrierten Timer der Kamera-App unerlässlich. Diese kurze Wartezeit gibt dem Stativ und dem Smartphone ausreichend Zeit, um nach dem Berühren wieder vollständig zur Ruhe zu kommen.
Neben der Hardware spielt auch die Software eine wichtige Rolle, weshalb eine manuelle Kamera-App zum Must-have-Zubehör gehört. Während einige moderne Smartphones bereits leistungsfähige „Pro“- oder „Experten“-Modi in ihrer Standardkamera-App bieten, ermöglichen spezielle Drittanbieter-Apps oft noch detailliertere Einstellungen und eine intuitivere Bedienung. Diese Apps sind notwendig, um kritische Parameter wie die Verschlusszeit, den ISO-Wert und den Fokus auf „unendlich“ präzise steuern zu können. Ohne diese manuelle Kontrolle ist es schlicht unmöglich, die Belichtung optimal an die extrem dunklen Bedingungen des Nachthimmels anzupassen. Die Möglichkeit, im RAW-Format zu speichern, ist ebenfalls ein Merkmal vieler dieser Apps und ein immenser Vorteil für die spätere Nachbearbeitung am Computer. Letztlich runden zusätzliche Hilfsmittel wie eine Sternkarten-App das Setup ab. Diese Apps helfen dabei, schnell die Position der Milchstraße oder bestimmter Sternbilder zu lokalisieren und die Ausrichtung des Smartphones entsprechend zu planen. Mit dieser gezielten Auswahl an Zubehör wird das Smartphone von einer Schnappschusskamera zu einem überraschend fähigen Werkzeug für die Astrofotografie.
| Zubehör | Beschreibung | Zweck |
| 1. Stativ | Ein kleines, stabiles Fotostativ. | Absolut essentiell zur Vermeidung jeglicher Bewegung bei Langzeitbelichtungen. |
| 2. Smartphone-Halterung | Ein Adapter, um das Smartphone sicher am Stativ zu befestigen. | Gewährleistet, dass das Smartphone über die gesamte Belichtungszeit perfekt stillsteht. |
| 3. Fernauslöser oder Timer | Entweder ein Bluetooth-Fernauslöser oder die Selbstauslöser-Funktion (z.B. 2–5 Sekunden Verzögerung) der Kamera-App. | Verhindert, dass das Drücken des Auslösers am Gerät Vibrationen erzeugt, welche die Aufnahme ruinieren würden. |
| 4. Manuelle Kamera-App | Entweder die integrierte „Pro“- oder „Experten“-Funktion des Smartphones oder eine spezielle App eines Drittanbieters. | Erforderlich, um die Verschlusszeit und den ISO-Wert manuell steuern und den Fokus auf unendlich einstellen zu können. |
Standort & Vorbereitung
Die Standortwahl ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer gelungenen Astrofotografie mit dem Smartphone, denn die Qualität des Himmels lässt sich durch keine Kameraeinstellung kompensieren. Das fundamentalste Kriterium ist die Abwesenheit von Lichtverschmutzung. Großstädte und beleuchtete Industriegebiete strahlen so viel Licht in die Atmosphäre, dass sie den Himmel stark aufhellen und selbst helle Sterne verblassen lassen. Idealerweise sollte man sich daher an einem als Dunkelhimmelgebiet ausgewiesenen Ort oder zumindest so weit wie möglich von urbanen Zentren entfernen. Unmittelbar damit verbunden sind die notwendigen Wetterbedingungen, die eine klare und wolkenfreie Nacht erfordern.
Ein Blick auf detaillierte Wettervorhersagen, die auch die Bewölkungsdichte in verschiedenen Höhen angeben, ist vor dem Aufbruch unerlässlich, da selbst dünne Schleierwolken die feinen Details des Sternenlichts trüben können. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Mondphase. Der helle Schein des Vollmonds ist eine natürliche Lichtquelle, die den Himmel überstrahlt und die Sichtbarkeit der Milchstraße fast vollständig zunichtemacht. Die besten Ergebnisse werden demnach in den Nächten um den Neumond erzielt, wenn der Himmelshintergrund die maximale Dunkelheit aufweist.
Zur Planung und Orientierung ist die Nutzung einer Sternkarten-App dringend angeraten. Anwendungen wie Stellarium oder SkyView helfen dabei, die genaue Position von Planeten, Sternbildern oder dem Kernbereich der Milchstraße für den geplanten Aufnahmezeitpunkt zu lokalisieren. Dies ermöglicht eine präzise Ausrichtung des Smartphones bereits vor Beginn der eigentlichen Langzeitbelichtung. Zudem sollte man die Akkulaufzeit des Smartphones überprüfen und ausreichend planen. Langzeitbelichtungen und der Einsatz von manuellen Modi beanspruchen den Akku stark, weshalb eine leistungsstarke Powerbank zur Sicherung der Stromversorgung mitgeführt werden sollte. Darüber hinaus ist es ratsam, warme Kleidung einzupacken, da die besten Astrofotos meist in den kältesten Stunden der Nacht entstehen. Eine sorgfältige Planung des Standorts und der Ausrüstung garantiert somit, dass der Fotograf optimal vorbereitet ist, um die kurzen Zeitfenster klarer, dunkler Nächte effektiv zu nutzen.
| Bereich | Tipp / Empfehlung | Zweck |
| 1. Standortwahl | Dunkelheit und Abwesenheit von Lichtverschmutzung suchen (weit entfernt von Städten und hellen Lichtern). | Lichtverschmutzung ist der größte Feind der Astrofotografie, da sie den Himmel aufhellt und lichtschwache Objekte überstrahlt. |
| 2. Wetterbedingungen | Der Himmel muss klar und wolkenlos sein. | Wolken blockieren die Sicht auf die Sterne und verhindern scharfe Aufnahmen. |
| 3. Mondphase | Aufnahmen idealerweise um Neumond herum planen. | Ein heller Mond strahlt den Himmel aus und erschwert die Sichtbarkeit von Sternen und der Milchstraße. |
| 4. Hilfs-Apps | Sternkarten-Apps (z.B. Stellarium oder SkyView Lite) nutzen. | Hilft, die Position der Milchstraße, von Sternbildern und Planeten schnell und präzise am Himmel zu finden. |
Optimale Kamera-Einstellungen im Pro-Modus
Der manuelle oder „Pro“-Modus der Smartphone-Kamera-App ist der unverzichtbare Schlüssel zur Astrofotografie, da die Automatikmodi in extrem dunklen Umgebungen stets versagen. Die wichtigste Einstellung ist die Verschlusszeit, welche die Dauer definiert, für die der Sensor Licht sammeln kann. Um lichtschwache Sterne überhaupt sichtbar zu machen, muss die Belichtungszeit auf einen Wert zwischen 15 und 30 Sekunden verlängert werden. Eine längere Belichtung als etwa 20 Sekunden führt jedoch aufgrund der Erdrotation zur unschönen Darstellung der Sterne als Strichspuren (Star Trails). Daher muss ein optimaler Kompromiss zwischen Helligkeit und Schärfe gefunden werden.
Eng damit verbunden ist der ISO-Wert, der die Lichtempfindlichkeit des Sensors steuert. Für die Astrofotografie wird typischerweise ein hoher Wert im Bereich von ISO 800 bis ISO 3200 gewählt. Höhere ISO-Werte sind zwar effektiver beim Einfangen von Licht, produzieren aber gleichzeitig ein starkes Bildrauschen im fertigen Foto. Aus diesem Grund sollte man den niedrigstmöglichen ISO-Wert wählen, der die Sterne noch ausreichend hell darstellt. Ein entscheidender Schritt, der oft vergessen wird, ist die Einstellung des Fokus. Der Autofokus versagt in der Dunkelheit gänzlich, weshalb der Fokus manuell auf Unendlich (∞) gesetzt werden muss.
Zusätzlich sollte der Weißabgleich von der Automatik abgenommen und auf eine feste Kelvin-Zahl (etwa 4000K oder „Tageslicht“) eingestellt werden. Dies neutralisiert den störenden Gelbstich, den künstliche Lichtquellen wie Straßenlaternen verursachen. Auch wenn die Blende bei den meisten Smartphones nicht manuell verstellt werden kann, sollte man sicherstellen, dass sie so weit offen wie möglich ist (kleinster f-Wert), um maximales Licht auf den Sensor zu lassen. Die Nutzung des RAW-Formats ist ebenfalls obligatorisch, da diese unkomprimierten Dateien die maximale Menge an Farb- und Helligkeitsinformationen speichern. Dieses breitere Datenspektrum ist für die nachträgliche Bildbearbeitung am PC oder in einer App, insbesondere zur Reduzierung des Rauschens, unerlässlich. Nur durch die Beherrschung dieser manuellen Steuerung kann das volle Potenzial der Smartphone-Kamera für die Aufnahme des Sternenhimmels ausgeschöpft werden.
Um klare und helle Sternenbilder ohne Strichspuren aufzunehmen, sollten Sie diese manuellen Einstellungen vornehmen:
| Einstellung | Empfohlener Wert | Begründung & Praxistipp |
| 1. Fokus | Manuell auf Unendlich (∞) | Der Autofokus funktioniert im Dunkeln nicht; stellen Sie ihn manuell auf das Unendlichkeitssymbol oder den am weitesten entfernten Punkt. |
| 2. Verschlusszeit / Belichtung | 15 – 30 Sekunden | Erfasst genügend Licht, um Sterne sichtbar zu machen. Achtung: Länger als ca. 20 Sekunden führt meist zu Strichspuren (Star Trails) durch die Erdbewegung. |
| 3. ISO-Wert | ISO 800 – 3200 | Erhöht die Lichtempfindlichkeit. Wichtig: Je höher der Wert, desto mehr Bildrauschen entsteht. Beginnen Sie niedrig und erhöhen Sie schrittweise. |
| 4. Weißabgleich | Tageslicht (Daylight) oder Manuell (ca. 4000K) | Neutralisiert den gelblichen oder orangenen Farbstich von Streulicht und Nachtbeleuchtung, um die natürlichen Farben der Sterne zu erhalten. |
| 5. Blende (f-Wert) | So weit offen wie möglich (kleinste f-Zahl, z.B. f/1.8) | Maximiert die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft. (Ist oft nicht manuell einstellbar, da fix.) |
| 6. Format | RAW (oder DNG) | Speichert unkomprimierte Bilddaten. Dies ist für die spätere Nachbearbeitung (Rauschunterdrückung und Kontrastanpassung) entscheidend. |
KI und Software: Die Revolution der Smartphone-Astrofotografie
Die größten und wirkungsvollsten Fortschritte in der mobilen Astrofotografie werden nicht mehr durch die Hardware allein, sondern durch hochentwickelte Software und künstliche Intelligenz erzielt. Moderne High-End-Smartphones besitzen dedizierte Astromodi, die darauf ausgelegt sind, die Komplexität der Langzeitbelichtung für den Nutzer zu minimieren. Diese Funktion, oft tief in den Nachtmodus integriert, arbeitet nur, wenn das Smartphone durch Sensordaten Stabilität erkennt, was die Nutzung eines Stativs erzwingt. Sobald die Bedingungen stimmen, beginnt die Kamera-App ein automatisiertes Belichtungsprogramm, das auf Bild-Stacking basiert.
Dabei nimmt das Smartphone nicht nur ein einzelnes, langes Foto auf, sondern fertigt in kurzer Abfolge eine Serie von Dutzenden Einzelbelichtungen an. Diese Einzelbilder werden anschließend durch die Software millisekunden-genau zueinander ausgerichtet und übereinandergelegt. Das primäre Ziel dieser Berechnung ist die drastische Reduzierung des Bildrauschens (Noise), da das zufällige Rauschen auf jedem Einzelbild an einer leicht anderen Stelle auftritt. Durch die Mittelwertbildung der Helligkeitswerte wird das Rauschen effektiv eliminiert, während das konsistente Licht der Sterne erhalten bleibt.
Darüber hinaus kommen leistungsstarke Deep Learning Algorithmen zum Einsatz, welche darauf trainiert sind, das Signal (Sternenlicht) vom Rauschen (Sensorfehler) präzise zu unterscheiden. Dies führt zu deutlich saubereren und schärferen Sternenbildern, als es früher mit einfachen Langzeitbelichtungen möglich war. Fortschrittliche Algorithmen ermöglichen sogar eine Art Langzeit-HDR, wodurch sowohl extrem helle Objekte wie Planeten als auch die feinen, dunklen Strukturen der Milchstraße in einem einzigen, ausgewogenen Bild erfasst werden können. Diese intelligenten Software-Techniken haben die Astrofotografie für jedermann zugänglich gemacht und die Notwendigkeit komplizierter manueller Nachbearbeitungsschritte am Computer weitestgehend überflüssig gemacht.
| Technik/Funktion | Beschreibung | Vorteil für die Astrofotografie |
| 1. Dedizierter Astromodus | Eine spezielle, oft KI-gestützte Funktion (z.B. bei Google Pixel, Samsung) im Nachtmodus. | Die Kamera erkennt automatisch einen dunklen, stabilen Standort und aktiviert spezielle Langzeitbelichtungsprogramme. |
| 2. Automatisches Stacking | Das Smartphone nimmt mehrere Langzeitbelichtungen (z.B. 16 Aufnahmen à 15 Sekunden) in schneller Folge auf. | Die Software überlagert („stackt“) die Einzelbilder intern, um das lästige Bildrauschen (Noise) drastisch zu reduzieren. |
| 3. Deep Learning Rauschunterdrückung | Algorithmen, die darauf trainiert sind, Rauschen von Sternenlicht zu unterscheiden. | Führt zu deutlich saubereren und schärferen Sternenbildern, da das Rauschen entfernt wird, ohne die feinen Details der Sterne zu glötten. |
| 4. Langzeit-HDR | Die Kombination von Bildern mit unterschiedlicher Belichtungszeit in der Dunkelheit. | Erfasst sowohl helle Objekte (z.B. Planeten oder den Horizont) als auch schwache Sterne in einem einzigen Bild, was einen höheren Dynamikbereich ergibt. |
| 5. Live-Vorschau/Focus Peaking | Echtzeit-Anzeige auf dem Bildschirm, die scharfe Kanten von Sternen hervorhebt. | Erleichtert das manuelle Fokussieren auf Unendlich erheblich, da man visuell sieht, wann die Sterne am schärfsten sind. |
Himmelsobjekte für Smartphone-Astrofotografie-Anfänger
| Kategorie | Himmelsobjekt | Warum geeignet? | Tipps für die Aufnahme |
| 1. Mond & Planeten | Der Mond | Extrem hell, groß und detailreich. Benötigt keine Langzeitbelichtung. | Nutzen Sie den Zoom und fixieren Sie den Fokus manuell. Kurze Verschlusszeit verhindert Überbelichtung (heller als Sterne). |
| Helle Planeten (z.B. Jupiter, Saturn, Mars) | Sehr hell und gut sichtbar (außerhalb der Langzeitbelichtung). | Schwierig, da die Planeten selbst sehr klein erscheinen. Nehmen Sie eine Video-Serie auf und versuchen Sie, die Einzelbilder zu „stacken“. | |
| 2. Sternbilder | Orion (Winter) | Eines der hellsten und markantesten Sternbilder. Gut für erste Weitwinkelaufnahmen. | Verwenden Sie eine Belichtungszeit von 10–15 Sekunden. Das helle Licht des Gürtels und der Schultern ist leicht einzufangen. |
| Großer Wagen / Ursa Major (ganzjährig) | Leicht zu finden und groß am Himmel. Ideal, um die Schärfe zu testen. | Eignet sich hervorragend für Star-Trail-Experimente (längere Belichtung über 30 Sekunden). | |
| 3. Deep-Sky (Hellste Objekte) | Andromeda-Galaxie (M31) | Die am nächsten gelegene große Galaxie und überraschend hell. | Benötigt einen sehr dunklen Standort und die längstmögliche Verschlusszeit des Smartphones (z.B. 30 Sek.) und idealerweise Stacking-Software. |
| Plejaden (M45) | Ein heller, kompakter Sternhaufen (Siebengestirn) im Stier. | Sehr fotogen, da die Sterne dicht beieinander liegen. Verwenden Sie den RAW-Modus für eine bessere Farbwiedergabe. | |
| 4. Besondere Ereignisse | Milchstraße (Kernbereich: Sommer) | Absolut spektakulär, aber herausfordernd. | Nur an Orten mit extremer Dunkelheit und während der Neumondphase möglich. Nutzen Sie den Astromodus des Smartphones, falls vorhanden. |
| Sternschnuppen (Perseiden oder Geminiden) | Beeindruckend, erfordert jedoch Glück und Geduld. | Fokussieren Sie manuell auf unendlich und lassen Sie die Kamera über einen längeren Zeitraum mit Serienaufnahmen oder einer App wie „Time Lapse“ laufen. |





