Langzeitbelichtung

  • Was ist ein Bias-Frame?

    Ein Bias-Frame ist eine sehr kurze Aufnahme, die bei der Astrofotografie verwendet wird, um das sogenannte Ausleserauschen des Sensors zu erfassen. Es wird mit minimaler Belichtungszeit aufgenommen, meist der kürzestmöglichen, bei der die Kamera noch ein Bild erzeugt. Das Bias-Bild enthält keine Lichtinformationen und auch kein thermisches Rauschen, sondern nur das feste, elektronische Rauschen des…

  • Was ist ein Dark-Frame?

    Ein Dark-Frame ist eine spezielle Aufnahme, die bei der Astrofotografie zur Korrektur von Sensorrauschen verwendet wird. Es wird mit derselben Belichtungszeit, ISO-Einstellung und Temperatur wie die eigentlichen Lichtbilder aufgenommen, aber mit geschlossenem Objektivdeckel oder verschlossenem Teleskop. Dadurch wird nur das thermische Rauschen und das sogenannte „Hot Pixel“-Rauschen des Sensors erfasst. Darkframes enthalten keine Lichtinformationen vom…

  • Was sind typische Belichtungszeiten für Sternaufnahmen?

    Bei Sternaufnahmen ist die Belichtungszeit entscheidend, um Sterne punktförmig statt als Striche abzubilden. Die Erdrotation verursacht eine scheinbare Bewegung der Sterne, die bei zu langen Belichtungen zu Strichbildung führt. Für Weitwinkelobjektive kann man oft Belichtungszeiten von 15 bis 30 Sekunden wählen, ohne dass Striche entstehen. Eine gängige Faustregel ist die „500er-Regel“: 500 geteilt durch die…

  • Welche Blende sollte man für Nachtaufnahmen wählen?

    Die Blende ist ein entscheidender Faktor für die Belichtung und Schärfentiefe bei Nachtaufnahmen. Eine offene Blende (kleine Blendenzahl wie f/1.4 bis f/2.8) lässt viel Licht auf den Sensor, was besonders bei dunklen Bedingungen wichtig ist. Große Blenden ermöglichen kürzere Belichtungszeiten, wodurch Bewegungsunschärfe bei Sternen oder Lichtquellen reduziert wird. Allerdings kann eine sehr offene Blende die…

  • Wie kann man Sterne als Punkte statt als Striche abbilden?

    In der Astrofotografie erscheinen Sterne manchmal als Striche, wenn die Kamera die Erdrotation nicht kompensiert. Dies geschieht besonders bei langen Belichtungszeiten, da sich der Himmel relativ zur Kamera bewegt. Um Sterne als Punkte abzubilden, muss die Belichtungszeit kurz genug sein, damit die Sternbewegung minimal bleibt. Die Faustregel dafür ist die „500er-Regel“: 500 geteilt durch die…

  • Was versteht man unter Widefield-Fotografie?

    Unter Widefield-Fotografie versteht man die Aufnahme von Himmelsobjekten oder Sternfeldern mit großem Bildausschnitt, also einer weiten Perspektive am Nachthimmel. Dabei werden ganze Sternbilder, ausgedehnte Nebelregionen oder die Milchstraße in ihrer Gesamtheit erfasst. Im Gegensatz zur Deep-Sky-Fotografie liegt der Fokus nicht auf kleinen, lichtschwachen Objekten, sondern auf großflächigen Strukturen. Meist werden Weitwinkelobjektive oder kurze Brennweiten eingesetzt,…

  • Was versteht man unter Deep-Sky-Fotografie?

    Unter Deep-Sky-Fotografie versteht man die Aufnahme von Himmelsobjekten außerhalb unseres Sonnensystems, die oft sehr lichtschwach und weit entfernt sind. Dazu gehören Galaxien, Nebel, Sternhaufen und andere extragalaktische Objekte. Im Gegensatz zur Planetenfotografie sind diese Objekte nicht punktförmig, sondern ausgedehnt und erfordern längere Belichtungszeiten, um genügend Licht zu sammeln. Meist kommen Teleskope oder lichtstarke Objektive zum…

  • Wie fotografiert man die Milchstraße?

    Die Milchstraße zu fotografieren erfordert sorgfältige Planung und die richtige Ausrüstung. Zunächst sollte man einen dunklen Ort weit entfernt von Stadtlichtern wählen, da Lichtverschmutzung die Sicht stark beeinträchtigt. Eine klarer, mondloser Himmel ist ideal, da Mondlicht das schwache Licht der Sterne überstrahlen kann. Für die Kamera empfiehlt sich ein Weitwinkelobjektiv mit großer Blendenöffnung, zum Beispiel…

  • Was ist der Vorteil von Langzeitbelichtungen?

    Langzeitbelichtungen ermöglichen es, Licht über einen längeren Zeitraum auf den Sensor fallen zu lassen, wodurch selbst sehr schwache Lichtquellen sichtbar werden. Dadurch können Sterne, die Milchstraße oder die Bewegungen von Himmelskörpern eindrucksvoll abgebildet werden. Bewegungen von Wasser, Wolken oder Lichtquellen lassen sich in fließende, weiche Spuren verwandeln, was kreative Effekte erzeugt. Sie erhöhen die Lichtempfindlichkeit…

  • Welche ISO-Einstellungen sind optimal für Nachtaufnahmen?

    Für Nachtaufnahmen ist die ISO-Einstellung entscheidend, um ausreichend Licht zu erfassen, ohne zu viel Bildrauschen zu erzeugen. Optimal ist meist ein mittlerer bis hoher ISO-Wert, abhängig von Sensorgröße, Objektivöffnung und gewünschtem Belichtungsstil. Typische Empfehlungen sind ISO 800 bis 3200 für moderne Kameras, bei sehr lichtempfindlichen Sensoren oder Astroaufnahmen auch bis ISO 6400. Bei Kameras mit…