Wer entwickelte die Urknalltheorie?
Die Urknalltheorie wurde maßgeblich durch den belgischen Priester und Physiker Georges Lemaître entwickelt. Lemaître lebte von 1894 bis 1966 und war sowohl Mathematiker als auch Astrophysiker. In den 1920er-Jahren schlug er vor, dass das Universum aus einem „Uratom“ entstanden sei. Seine Theorie erklärte die Expansion des Universums. Lemaître kombinierte Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie mit astronomischen Beobachtungen. Die Theorie stieß zunächst auf Skepsis in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Edwin Hubble lieferte 1929 Beobachtungsdaten, die Lemaîtres Theorie stützten. Hubble entdeckte die Rotverschiebung entfernter Galaxien, die auf eine Ausdehnung des Universums hinweist. Die Verbindung von Lemaîtres Theorie und Hubbles Beobachtungen führte zur Akzeptanz der Urknalltheorie. Später trugen Wissenschaftler wie George Gamow zur theoretischen Ausarbeitung bei. Gamow sagte die Existenz der kosmischen Hintergrundstrahlung voraus. Die Messung dieser Strahlung in den 1960er-Jahren bestätigte die Theorie weiter. Lemaîtres Beitrag wird als grundlegender Meilenstein in der Kosmologie angesehen. Heute gilt die Urknalltheorie als Standardmodell der Entstehung des Universums. Insgesamt revolutionierte Lemaîtres Arbeit das Verständnis von Raum, Zeit und Kosmos.