M 27 – Der Hantelnebel im Sternbild Füchslein
M27, auch bekannt als der Hantelnebel oder NGC 6853, ist einer der prominentesten und hellsten planetarischen Nebel am nördlichen Sternhimmel. Er befindet sich im eher unscheinbaren Sternbild Füchschen (Vulpecula), nahe dem auffälligeren Sternbild Pfeil. Entdeckt wurde dieses faszinierende Himmelsobjekt bereits am 12. Juli 1764 von dem französischen Astronomen Charles Messier, womit es das 27. Objekt in seinem berühmten Katalog war. Die Bezeichnung „planetarischer Nebel“ ist historisch bedingt und irreführend, da sie nichts mit Planeten zu tun hat; die Objekte ähnelten in kleinen Teleskopen lediglich den Scheiben von Gasplaneten.
Der Spitzname Hantelnebel (engl. Dumbbell Nebula) wurde 1828 von Johann Herschel geprägt, der die längliche, an beiden Enden verdickte Form erkannte. Bei einer scheinbaren Helligkeit von etwa 7,5 mag ist M27 bereits mit einem guten Fernglas oder einem kleinen Teleskop als nebeliger Fleck sichtbar. Die Entfernung zur Erde wird auf etwa 1200 bis 1360 Lichtjahre geschätzt. Am Himmel erstreckt sich der Nebel über eine Fläche von etwa 8,0×5,7 Bogenminuten, was ungefähr einem Viertel des Vollmonddurchmessers entspricht.
Astronomisch gesehen ist M27 das spektakuläre Endstadium eines massearmen Sterns – ein Schicksal, das auch unserer Sonne in ferner Zukunft bevorsteht. Vor geschätzten 9.000 bis 10.000 Jahren stieß dieser Stern, der zuvor zu einem Roten Riesen angeschwollen war, seine äußeren Gashüllen ab. Diese abgestoßenen Materieschichten bilden heute den leuchtenden Nebel. Im Zentrum des Nebels verbleibt der extrem heiße Kern des Ursprungssterns: ein Weißer Zwerg.
Die starke ultraviolette Strahlung dieses Weißen Zwergs regt das ausgestoßene Gas zum Leuchten an. Die unterschiedlichen Farben, die man auf Langzeitbelichtungen sieht, rühren von verschiedenen ionisierten Elementen her. Rot leuchtet hauptsächlich der ionisierte Wasserstoff (HII), während die grün-blauen Bereiche vom zweifach ionisierten Sauerstoff (OIII) stammen. Der Nebel dehnt sich weiterhin mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von etwa 30 km pro Sekunde aus.
Trotz intensiver Forschung sind einige Details der Entstehung dieser bipolaren Hantelform noch Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Es wird angenommen, dass der Nebel eine komplexere, dreidimensionale Struktur besitzt, die sich aus einer Reihe von Materieausstößen gebildet hat. Aktuelle Studien, unter anderem mit dem Hubble-Weltraumteleskop, zeigen auch dichte, knotenartige Strukturen innerhalb des Gasrings. Eine weitere Besonderheit ist die Annahme, dass der zentrale Weiße Zwerg Teil eines physischen Doppelsternsystems ist, was die Dynamik der Materieabgabe beeinflusst haben könnte. M27 bleibt somit ein ästhetisch beeindruckendes und wissenschaftlich hochinteressantes Objekt, das tiefe Einblicke in den Lebenszyklus von Sternen gewährt.
| Merkmal | Wert / Beschreibung |
| Objekttyp | Planetarischer Nebel (Überrest eines sterbenden Sterns) |
| Katalognummern | Messier 27 (M27), NGC6853 |
| Entdeckung | Charles Messier (12. Juli 1764) |
| Sternbild | Füchschen (Vulpecula) |
| Entfernung zur Erde | Ca. 1.200 bis 1.360 Lichtjahre (Lj) |
| Scheinbare Helligkeit | 7,4 bis 7,5 mag (relativ hell) |
| Winkelausdehnung | Ca. 8,0′×5,7′ (etwa ein Viertel des Vollmonds) |
| Alter | Entstehung vor ca. 9.000 bis 10.000 Jahren |
| Zentralstern | Weißer Zwergstern (sehr heißer Rest des ursprünglichen Sterns) |
| Ausdehnungsgeschwindigkeit | Ca. 30 km/s |
| Besonderheit | Einer der hellsten und am besten sichtbaren planetarischen Nebel am Nordhimmel, charakteristische „Hantel“-Form. |







