Artemis 3 / SpaceX-Vertrag: Die NASA verliert die Geduld: SpaceX droht die Kündigung des Artemis-3-Vertrags, da das Unternehmen den Zeitrahmen mehrfach überschritten hat
27.Oktober, 2025
Die US-Raumfahrtbehörde NASA steht unter erheblichem Zeitdruck, die erste bemannte Mondlandung seit den Apollo-Missionen im Rahmen des Artemis III-Programms zu realisieren. Zu diesem Zweck wurde das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk als Hauptauftragnehmer für die Entwicklung des Human Landing System (HLS) ausgewählt. Der milliardenschwere Vertrag sieht vor, dass SpaceX eine modifizierte Version seiner gewaltigen Starship-Rakete als Landefähre einsetzt. Allerdings gerät das Starship-Testprogramm zunehmend in Verzug und ist von Rückschlägen gekennzeichnet, was den ambitionierten Zeitplan der gesamten Artemis-Mission ernsthaft gefährdet. Zuletzt musste das Programm die Explosion eines Starship-Prototyps im Juni 2025 verkraften, was die notwendigen Entwicklungsschritte weiter verzögerte. Angesichts dieser Probleme hat der amtierende NASA-Chef Sean Duffy seine Besorgnis öffentlich geäußert. Duffy wirft SpaceX vor, die vertraglich vereinbarten Zeitpläne mehrfach und signifikant überschritten zu haben. Diese Verzögerungen sind für die NASA besonders kritisch, da sie sich in einem „zweiten Wettlauf ins All“ mit der aufstrebenden chinesischen Raumfahrtagentur sieht. China strebt seine erste bemannte Mondlandung erst für das Jahr 2030 an, doch die NASA möchte ihren historischen Vorsprung unbedingt halten und ausbauen. Um den Druck auf Elon Musks Unternehmen zu erhöhen und die Mission zu sichern, drohte Duffy nun mit einer drastischen Konsequenz. Er kündigte an, den HLS-Vertrag möglicherweise neu auszuschreiben, um Konkurrenzunternehmen in den Wettbewerb einzubeziehen. Der NASA-Chef betonte dabei unmissverständlich, dass die Agentur es sich nicht leisten könne, auf ein einzelnes Unternehmen zu warten. Als wichtigster potenzieller Nutznießer dieser Entscheidung gilt Blue Origin, das Unternehmen von Jeff Bezos, welches ebenfalls an Landemodulen arbeitet. Für SpaceX würde ein Vertragsentzug einen empfindlichen Einnahmeverlust in Milliardenhöhe sowie einen enormen Prestigeschaden bedeuten. Dennoch glauben einige Experten, dass selbst ein Wechsel zu Blue Origin nicht notwendigerweise zu einer Beschleunigung des Termins führen würde, da SpaceX in der Entwicklung des notwendigen Systems noch immer einen Vorsprung hat. Die öffentliche Drohung dient somit primär als massives Druckmittel, um die Fortschritte des Starship-Projekts voranzutreiben. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Artemis III-Vertrags steht indes noch aus.
