Endmontage des Ariane-Oberstufentriebwerks Vinci wird künftig in Lampoldshausen (Deutschland) stattfinden
29.Oktober, 2025
Die Endmontage des hochentwickelten Vinci-Oberstufentriebwerks für die europäische Trägerrakete Ariane 6 wird künftig am Standort Lampoldshausen in Deutschland angesiedelt. Diese bedeutende Verlagerung der Fertigung von Frankreich nach Baden-Württemberg wurde durch eine Vereinbarung zwischen der ArianeGroup und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) besiegelt. Konkret umfasst die Maßnahme den finalen Zusammenbau aller komplexen Triebwerkskomponenten, wie etwa Turbopumpen, Ventile und die Schubkammer, zum fertigen Vinci-Antrieb. Durch diesen Schritt wird der DLR-Standort Lampoldshausen, der bereits seit Jahrzehnten als europäisches Testzentrum für Raumfahrtantriebe dient, signifikant aufgewertet. Künftig werden dort sowohl die Endmontage als auch die notwendigen Abnahmetests am bewährten Prüfstand P4.1 gebündelt. Diese lokale Bündelung von Integration und Test verspricht eine deutliche Steigerung der Effizienz und Qualität in der industriellen Serienproduktion der Ariane 6. Das wiederzündbare Vinci-Triebwerk ist ein entscheidender Bestandteil der Ariane-6-Oberstufe, die in Bremen gefertigt wird. Mit einem Schub von 180 kN ermöglicht es der Rakete, Missionen mit komplexen Bahnanforderungen durchzuführen, etwa das Aussetzen mehrerer Satelliten in unterschiedlichen Orbits. Die Entscheidung spiegelt die enge und wichtige deutsch-französische Kooperation innerhalb des europäischen Raumfahrtprogramms wider. Deutschland trägt zur Entwicklung der Ariane 6 mit einem Budget von rund 800 Millionen Euro bei, koordiniert durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR. Die Endmontage in Lampoldshausen gewährleistet die gesamte Endproduktion und Systemintegration des Triebwerks auf deutschem Boden. Damit stärkt Deutschland seine strategische Rolle und leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Sicherung der europäischen Souveränität im Zugang zum Weltraum.
