Cassini-Daten weisen komplexe organische Moleküle im Ozean des Saturnmondes Enceladus nach

29.Oktober, 2025

Die detaillierte Auswertung von Daten der Cassini-Raumsonde hat einen bahnbrechenden Nachweis von komplexen organischen Molekülen im Ozean des Saturnmondes Enceladus erbracht. Diese faszinierende Entdeckung liefert starke Indizien für komplexe chemische Prozesse, die tief unter der eisigen Oberfläche des Mondes ablaufen. Die Raumsonde Cassini, deren Mission im Jahr 2017 spektakulär endete, hatte bei mehreren Flybys das Material aus den gewaltigen Wasserfontänen des Südpols analysiert. Diese Fontänen, die durch Risse in der Eiskruste ins All geschleudert werden, bieten Wissenschaftlern eine einzigartige Möglichkeit, den verborgenen Ozean direkt zu untersuchen. Mithilfe des Cosmic Dust Analyzer (CDA) der Sonde wurden winzige Eiskörner aufgefangen, die als Aerosol aus der Unterwasserwelt stammen. Neueste Analysen dieser Archivdaten zeigten Fragmente organischer Substanzen, deren makromolekulare Strukturen auf Verbindungen mit Hunderten von Atomen hindeuten. Es handelt sich hierbei um die komplexesten organischen Moleküle, die jemals auf einer außerirdischen Wasserwelt nachgewiesen wurden. Die Moleküle enthalten aromatische und aliphatische Komponenten mit funktionellen Gruppen, darunter Sauerstoff und wahrscheinlich Stickstoff. Forscher vermuten, dass diese komplexen organischen Stoffe in Hydrothermalfeldern am Meeresboden von Enceladus synthetisiert werden, ähnlich den Schlotsystemen in den irdischen Ozeanen. Diese heißen Quellen stellen eine notwendige Energiequelle für chemische Reaktionen dar und könnten die organischen Verbindungen an die Wasseroberfläche des Mondes transportieren. Obwohl diese Funde noch keinen direkten Beweis für außerirdisches Leben darstellen, deuten sie darauf hin, dass Enceladus alle wesentlichen Zutaten für die Entstehung von Leben besitzt. Flüssiges Wasser, chemische Energie und die notwendigen organischen Moleküle sind nunmehr auf dem Eismond nachgewiesen worden. Angesichts dieser vielversprechenden Chemie rückt Enceladus damit noch stärker in den Fokus zukünftiger astrobiologischer Missionen der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die neuen Erkenntnisse unterstreichen die Dringlichkeit, den Mond in den 2040er-Jahren gezielt auf einfache Lebensformen hin zu untersuchen, um dieses Rätsel endgültig zu lösen.

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