DLR testet heute, worauf morgen Missionen bauen

20.November, 2025

Wassereis auf dem Mond gehört zu den entscheidenden Ressourcen für zukünftige Mondmissionen, da es sowohl als Trinkwasser als auch als Ausgangsstoff für Sauerstoff und Raketentreibstoff dienen kann. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht deshalb intensiv, wie sich dieses Eis finden und nutzbar machen lässt. In der LUNA-Halle in Köln schafft das DLR eine simulierte Mondumgebung, die den realen Bedingungen sehr nahekommt. Dort wird spezielles Regolith-Simulant eingesetzt, das den echten Mondstaub in Zusammensetzung, Farbe und Körnung imitiert. Diese künstliche Umgebung ermöglicht es, Geräte, Sensoren und Arbeitsabläufe unter realistischen Bedingungen zu testen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie sich Eis in den dauerhaft schattigen Regionen des Mondsüdpols zuverlässig nachweisen lässt. Diese Gebiete sind extrem kalt und können Eis über Milliarden Jahre konservieren. In der Halle kommen verschiedene Messinstrumente wie Bodenradare, Spektrometer und Bohrsysteme zum Einsatz. Sie sollen zeigen, wie genau und wie tief das Eis im Boden liegt. Gleichzeitig wird erforscht, wie autonome Roboter im schwierigen Mondgelände navigieren können. Dabei müssen sie mit dem stark haftenden Regolith und extremen Temperaturwechseln zurechtkommen. Auch das Verhalten von Bohrsystemen in simuliertem Mondboden wird intensiv untersucht. Zudem testen die Wissenschaftler Methoden, um das im Regolith eingeschlossene Eis zu gewinnen. Dabei wird das Material erhitzt, sodass das Eis verdampft und anschließend wieder aufgefangen werden kann. Dieser Prozess könnte später entscheidend sein, um Wasser für Astronauten oder Treibstoff zu produzieren. Die Forschung in der LUNA-Halle ist ein wichtiger Baustein für zukünftige Mondmissionen. Sie liefert Erkenntnisse darüber, wie sich Ressourcen vor Ort nutzen lassen, um eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond zu ermöglichen. Die Tests helfen auch dabei, Risiken und technische Herausforderungen vorab besser zu verstehen. Gleichzeitig bildet die Halle eine Brücke zwischen theoretischen Konzepten und praktischer Anwendung. Die gesammelten Daten sollen langfristig dazu beitragen, Infrastruktur für Menschen auf dem Mond zu entwickeln. Damit schließt die Forschung eine zentrale Wissenslücke auf dem Weg zu nachhaltigen Weltraumexpeditionen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert