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1947 - Das “Zeitalter” der UFOs beginnt

So entstand der Mythos um die UFOs

Der Zweite Weltkrieg war 1945 gerade mit dem Abwurf der Atombombe zu Ende gegangen, doch Hoffnung auf Frieden keimte bei den Menschen nicht so recht auf. Der Konflikt zwischen dem stalinistischen Osten und dem Westen kündigte eine neue weltweite militärische Auseinandersetzung an. Die Spannungen nahmen jetzt erst so richtig zu. Die erste Schlacht des kalten Krieges war 1948 die Luftbrücke nach Berlin.

Am 24. Juni 1947 sah der Geschäftsmann Kenneth Arnold aus Idaho, eine Gruppe von silberglänzenden, dreieckigen Flugmaschinen, die über den Mount Ranier im US-Staat Washington flogen. Er schätzte ihre Geschwindigkeit aufgrund der angenommenen Entfernung auf 1700 Meilen pro Stunde, damals eine fantastische Geschwindigkeit, die die Menschen mit ihrer Technik zu jener Zeit nicht erreichen konnten. Als Arnold seine Beobachtungen zu Protokoll gab, umringt von einer Schar Reportern, verglich er das Flugverhalten der Objekte mit der einer Untertasse, die man übers Wasser springen lässt. Ein Reporter machte daraus eine fliegende Untertasse. Dieses Wort ging nun um die Welt. Bis Ende Juni wurden 23 weitere Sichtungen berichtet, im Juli dann bereits 46 Sichtungen.

Seit Urzeiten wurden seltsame Lichterscheinungen am Himmel beobachtet und jeweils der Zeit oder herrschenden Ängsten nach interpretiert. Aber erst durch die journalistische Erfindung "fliegende Untertasse" hatten die Menschen einen festen Begriff, der auf jede ungewöhnliche Erscheinung am Himmel zutraf. Zeugen mussten nicht mehr umständlich erklären, was sie gesehen hatten, es war eben eine "fliegende Untertasse". Gegen Ende des Weltkrieges hatten die National-Sozialisten mit immer neuen Waffen aufgewartet. Sie konstruierten die ersten Raketen und die ersten düsengetriebenen Flugzeuge. Die Amerikaner glaubten, dass die Pläne der deutschen aus der Forschungsanstalt Peenemünde nach dem verlorenen Krieg in in Hände der Russen fielen. Als die Welle von "Geisterraketen" 1946 Skandinavien heimsuchte, hielten nicht wenige, darunter zuerst auch die Militärs, sie für eine Geheimwaffe des Dritten Reiches, die nun in der Hand der Sowjets war. Diese Vermutung wurde auch gleich laut, als Arnold von seinen fliegenden Untertassen berichtete.

In der aufkommenden Hysterie des kalten Krieges glaubten auch die Militärs zuerst an diese Theorie. Nur deshalb nahmen sie Arnolds Sichtung ernst und es wurden alle weiteren Berichte gesammelt. Was Arnold wirklich gesehen hat, ist heute schwer zu bestimmen. Manche tippen auf ganz normale Flugzeuge, andere auf eine Fata Morgana. Auf jeden Fall hat er die Entfernung überschätzt, seine Angaben zu der Größe der Ufos und ihrer Entfernung passen nicht zueinander, und so muss auch die von ihm geschätzte Geschwindigkeit der Objekte viel zu hoch sein. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich bei Arnolds neun Ufos um ein ganz normales Flugzeuggeschwader gehandelt hat. Hätten die Militärs gleich auf Arnolds Schätzungsfehler geachtet und seine Untertassen als Flugzeuge identifiziert, der Ufo-Mythos wäre wohl nie entstanden.

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