Neue Korallenart auf Manganknollen entdeckt
10.Dezember, 2025
Ein internationales Forschungsteam hat in der Clarion-Clipperton-Zone des Pazifiks überraschend eine bisher unbekannte Steinkorallenart entdeckt. Die Koralle lebt direkt auf Manganknollen in mehr als 4.000 Metern Tiefe und stellt damit einen völlig neuen Lebensraumrekord für diese Organismengruppe dar. Die Entdeckung erfolgte mithilfe eines ferngesteuerten Tiefseeroboters, der hochauflösende Video- und Probenahmesysteme nutzte. Die Forscherinnen und Forscher waren überrascht, wie gut die Koralle an die extremen Druck- und Dunkelheitsbedingungen angepasst ist. Erste Untersuchungen deuten auf eine extrem langsame Wachstumsrate hin, wie sie für Tiefseeorganismen typisch ist. Die Koralle bildet feine, verzweigte Strukturen, die vermutlich der effizienten Nahrungsaufnahme im nährstoffarmen Wasser dienen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Tiere die Manganknollen als einzigen festen Untergrund nutzen. Diese Knollen entstehen über Millionen Jahre hinweg und wachsen nur wenige Millimeter pro Jahr. Die Koralle könnte daher ein Indikator für äußerst langfristige ökologische Stabilität sein. Die Entdeckung hat wichtige Auswirkungen auf die Diskussion um den Tiefseebergbau. Da viele Staaten und Firmen auf den Abbau von Manganknollen drängen, zeigen solche Funde, wie empfindlich und unersetzlich die dortigen Lebensgemeinschaften sind. Die Forscher warnen, dass eine Störung der Knollenfelder ganze Ökosysteme zerstören könnte, bevor sie ausreichend verstanden sind. Zugleich liefert die neue Art Hinweise darauf, wie vielfältig die biologische Besiedlung der Tiefsee tatsächlich ist. Die Untersuchungen laufen weiter, um genetische und ökologische Besonderheiten der Koralle zu bestimmen. Die Ergebnisse könnten helfen, Schutzrichtlinien für die Tiefseeregionen zu verbessern. Erste Analysen legen nahe, dass die Koralle eine Schlüsselrolle für Mikrohabitate auf den Knollen spielen könnte. Ihre Struktur bietet vermutlich Halt für weitere Kleinstorganismen, die bisher noch nicht erfasst wurden. Die Entdeckung zeigt, wie wenig über das Leben in den Tiefen des Ozeans bekannt ist. Sie unterstreicht zugleich, dass wissenschaftliche Erkundung vor wirtschaftlicher Nutzung stehen sollte, um irreversible Schäden zu vermeiden.
