Die 500er-Regel: Einfache Erklärung zur Berechnung der maximalen Belichtungszeit ohne Sternspuren

Die 500er-Regel ist eine einfache Faustformel für Astrofotografen, um zu bestimmen, wie lange eine Kamera belichtet werden kann, ohne dass Sterne auf dem Bild durch die Erdrotation zu Strichspuren werden. Sie basiert auf der Tatsache, dass sich die Erde kontinuierlich dreht, wodurch Sterne am Nachthimmel scheinbar wandern. Die Regel besagt, dass die maximale Belichtungszeit in Sekunden ungefähr 500 geteilt durch die Brennweite des Objektivs in Millimetern beträgt. Ein 24-mm-Weitwinkelobjektiv erlaubt demnach etwa 20 Sekunden Belichtung, bevor Sterne sichtbar zu verlaufen beginnen. Bei Kameras mit Crop-Sensoren muss die Brennweite noch mit dem Crop-Faktor multipliziert werden, um die effektive Brennweite zu erhalten. Die 500er-Regel gilt vor allem für Weitwinkelaufnahmen und ist ein guter Richtwert für Milchstraßenfotografie. Sie ist einfach anzuwenden und erfordert keine komplizierten Berechnungen. Längere Belichtungen führen zu Sternspuren, kürzere Belichtungen halten die Sterne punktförmig und scharf. Für hochauflösende Kameras verwenden manche Fotografen die 400er- oder 300er-Regel, um noch schärfere Sterne zu erhalten. Die Regel berücksichtigt nicht die individuelle Pixelgröße oder Sensorauflösung, sondern liefert eine schnelle Orientierung. Sie hilft, die Balance zwischen genügend Licht und scharfen Sternen zu finden. Wer sehr lange Belichtungen plant, kann auch auf Nachführungen oder Sterntracker zurückgreifen. Mit der 500er-Regel lassen sich Belichtungszeiten für verschiedene Objektive leicht abschätzen. Sie ist ein unverzichtbares Werkzeug für Hobby- und Profi-Astrofotografen gleichermaßen. Die Anwendung erfordert nur die Brennweite, und bei Bedarf den Crop-Faktor der Kamera. So ermöglicht die 500er-Regel klare, punktförmige Sterne auf Nachthimmelaufnahmen ohne aufwendige Technik.
Die Formel lautet:
Maximale Belichtungszeit (Sekunden)= 500/Brennweite (mm)
Dabei wird die Brennweite des verwendeten Objektivs eingesetzt. Zum Beispiel: Bei einem 24-mm-Objektiv beträgt die maximale Belichtungszeit etwa 500÷24≈20,8 Sekunden. Längere Belichtungen führen zu leicht gezogenen Sternen, kürzere Belichtungen halten die Sterne punktförmig.
Wenn man eine Kamera mit einem Sensor im APS-C- oder Crop-Format verwendet, muss die Brennweite noch mit dem Crop-Faktor multipliziert werden. Bei einem Crop-Faktor von 1,5 und demselben 24-mm-Objektiv ergibt sich 24×1,5=36 mm, und die maximale Belichtungszeit wäre 500÷36≈13,9 Sekunden.
Die 500er-Regel ist besonders nützlich für Weitwinkelaufnahmen des Nachthimmels und für Milchstraßenfotografie. Sie liefert eine schnelle Orientierung, ohne komplexe Berechnungen anstellen zu müssen. Moderne Astrofotografen nutzen oft auch die 400er- oder 300er-Regel, um noch schärfere Sterne bei hochauflösenden Kameras zu erhalten.
Kurz gesagt: Die 500er-Regel hilft, die Balance zwischen ausreichend langer Belichtung für helle Bilder und scharfen, punktförmigen Sternen zu finden. Sie ist einfach anzuwenden, benötigt nur die Brennweite des Objektivs und den gegebenenfalls zu berücksichtigenden Crop-Faktor.
Astrofotografie-Grundlagen: Belichtungs-Parameter
| Parameter | Beschreibung | Auswirkung auf das Bild | Regel/Hinweis |
| Brennweite (mm) | Die Vergrößerung des Objektivs oder Teleskops. | Bestimmt den Bildwinkel (Sichtfeld) und wie schnell Sterne Spuren ziehen. | 500er-Regel zur Berechnung der maximalen Belichtungszeit ohne Spuren. |
| Belichtungszeit (s) | Die Dauer, für die der Sensor Licht sammelt. | Hauptfaktor für die Helligkeit der Sterne und die Sichtbarkeit von Details. | Muss kurz genug sein, um keine Strichspuren zu erzeugen (ohne Nachführung). |
| ISO-Wert | Die elektronische Verstärkung des Signals vom Sensor. | Erhöht die Gesamthelligkeit, führt aber auch zu mehr Bildrauschen. | Wähle den höchstmöglichen Wert, der akzeptables Rauschen liefert (z.B. ISO 800 bis 6400). |
| Blende (f-Wert) | Die Öffnung, durch die Licht fällt. | Kontrolliert die Lichtstärke (Lichtsammelvermögen) und die Schärfentiefe. | So weit wie möglich öffnen (kleine Zahl, z.B. f/2.8), um Licht zu maximieren. |
| Nachführung | Eine motorisierte Montierung, die die Erdrotation ausgleicht. | Ermöglicht sehr lange Belichtungszeiten (Minuten), um Nebel und Galaxien sichtbar zu machen. | Hebelt die Begrenzung der 500er-Regel aus. |






