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UFO-Boom 2024 – Über 1.000 Sichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Mögliche Objekte, die oft mit UFOs verwechselt werden.

Die UFO-Meldestelle CENAP verzeichnete im Jahr 2024 so viele Sichtungen wie niemals zuvor seit ihrer Gründung im Jahr 1973. Insgesamt gingen 1.084 Meldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein, was deutlich über dem üblichen Jahresdurchschnitt von 600 bis 800 Fällen liegt. Der Leiter und Mitbegründer Hansjürgen Köhler bestätigte, dass auch diesmal keine Hinweise auf außerirdische Raumschiffe gefunden wurden. Die zunehmende Zahl an Meldungen sei vor allem auf besonders auffällige astronomische Konstellationen im Jahresverlauf zurückzuführen. Vor allem die hell strahlenden Planeten Venus und Jupiter spielten eine große Rolle, da sie häufig für bewegliche oder ungewöhnlich helle Objekte gehalten wurden. Auch der Stern Sirius, der durch sein Funkeln und seine Farbwechsel oft ungewöhnlich wirkt, führte zu zahlreichen Verwechslungen. Noch stärker stieg jedoch die Zahl der Irritationen durch die Starlink-Satelliten von Elon Musk. Diese Satelliten erscheinen kurz nach ihrem Start wie eine glitzernde Perlenkette am Himmel und sind dadurch besonders auffällig. Viele Menschen, die solche Ketten zum ersten Mal sehen, interpretieren sie sofort als mögliche UFO-Formation. Köhler betonte, dass gerade diese technisch bedingten Erscheinungen für die meisten Nachfragen verantwortlich seien. Doch auch alltägliche Ursachen wie LED-Ballons, Folienballons oder Drohnen hätten zur hohen Meldungszahl beigetragen. Bei Veranstaltungen eingesetzte Lichteffektgeräte sorgten ebenfalls gelegentlich für Irritationen. Nicht selten wurden auch Flugzeuge, Hubschrauber oder besonders helle Meteore fehlgedeutet. Die große Verfügbarkeit von Smartphone-Kameras trug zusätzlich zur Flut an Meldungen bei. Viele Beobachterinnen und Beobachter fotografierten oder filmten Lichtpunkte, die ihnen erst später merkwürdig vorkamen. Bei der Analyse stellte CENAP jedoch häufig fest, dass es sich um Linsenreflexionen handelte. Andere Aufnahmen zeigten unscharf abgebildete Insekten oder Vögel in unmittelbarer Kameranähe. Laut Köhler stammen die Meldungen von Menschen aller Altersgruppen und Berufe. Der Großteil davon seien völlig unauffällige Bürgerinnen und Bürger, die lediglich eine Erklärung suchten. Die Mitarbeitenden des Netzwerks behandelten jede Meldung mit wissenschaftlicher Genauigkeit. Zu Beginn werden stets Datum, Uhrzeit und der genaue Ort mit Postleitzahl erfasst. Anschließend wird eine Karte der Beobachtungsregion erstellt. Die Beschreibung der Sichtung sowie eventuelle Fotos und Videos werden sorgfältig in die digitale Fallakte eingetragen. Bei Beobachtungen in der Nacht ruft das Team die relevanten astronomischen Daten des Himmels am betreffenden Ort ab. Zusätzlich werden die Überflugdaten von Satelliten und der Internationalen Raumstation ISS geprüft. Auch Daten zu hellen Raketenteilen können einbezogen werden. In manchen Fällen werden zudem Flugrouten von Flugzeugen und Helikoptern überprüft. Das Team arbeitet vollständig ehrenamtlich, was die enorme Zahl an Fällen zu einer Herausforderung macht. Dennoch legt CENAP großen Wert auf gründliche Analysen. Ein umfangreiches Archiv mit Vergleichsaufnahmen, das bereits kurz nach der Gründung angelegt wurde, unterstützt die Arbeit erheblich. Jede neue Sichtung wird mit diesen historischen Daten abgeglichen. Köhler weist darauf hin, dass die Faszination für das Thema UFOs weltweit im Aufwind sei. Hinter der Begeisterung stehe manchmal jedoch auch die Gefahr, in spekulative Erzählungen abzurutschen. Die Aufgabe von CENAP sei es daher, durch Aufklärung und wissenschaftliche Erklärungen für ein realistisches Verständnis außergewöhnlicher Himmelsphänomene zu sorgen. Trotz der Rekordzahl an Meldungen sieht Köhler darin vor allem einen wachsenden Bedarf nach sachlicher Information. Die meisten Menschen möchten schlicht wissen, was sie gesehen haben. Für CENAP bleibt dies auch künftig ein zentrales Anliegen.

Gründe für Verwechslungen mit UFOs/UAPs

1. Astronomische Himmelskörper

Helle Planeten wie Venus und Jupiter gehören zu den häufigsten Auslösern für UFO-Meldungen. Ihre außergewöhnliche Leuchtkraft lässt sie oft größer erscheinen, als sie tatsächlich sind. Besonders die Venus wird wegen ihrer starken Helligkeit häufig mit einem schwebenden oder beweglichen Objekt verwechselt. Auch der Stern Sirius sorgt durch sein starkes Funkeln und Farbflackern für überraschende Beobachtungen. Bei bestimmten atmosphärischen Bedingungen können solche Himmelskörper Farben wechseln, was den Eindruck eines intelligent gesteuerten Flugobjekts erweckt. Viele Beobachterinnen und Beobachter kennen die natürlichen Bewegungsmuster dieser Objekte nicht. Dadurch können ganz normale astronomische Erscheinungen schnell bedrohlich oder ungewöhnlich wirken. Auch horizontnahe Positionen lassen Sterne und Planeten instabil erscheinen. Temperaturunterschiede in der Luft verstärken die Flimmer- und Leuchteffekte zusätzlich. All dies führt dazu, dass astronomische Phänomene jedes Jahr einen großen Teil der UFO-Meldungen verursachen.

2. Starlink-Satelliten und andere Raumfahrtobjekte

Die seit 2019 gestarteten Starlink-Satelliten von SpaceX haben die Beobachtung des Nachthimmels stark verändert. Direkt nach dem Start fliegen sie in einer auffälligen Kettenformation, die viele Menschen erstmals erleben. Diese helle Reihe von Punkten bewegt sich gleichmäßig, was schnell mysteriös wirkt. Besonders in klaren Nächten sorgt dieses Bild für zahlreiche Meldungen an UFO-Stellen. Die Satelliten sind in den ersten Tagen nach dem Start besonders hell, bevor sie auf ihre endgültige Umlaufbahn gebracht werden. Auch andere Raketenstufen oder Raumfahrtreste reflektieren Sonnenlicht und erscheinen als helle Lichtpunkte. Manche Beobachtende berichten von Blinken oder abruptem Verschwinden, was an Reflexionen oder Schattenlagen liegt. Da Satelliten inzwischen häufiger gestartet werden, mehren sich auch die Sichtungen. Viele Menschen wissen nicht, wann gerade ein Start stattgefunden hat, wodurch die Verwirrung steigt. Insgesamt sind Starlink und andere Raumfahrtobjekte einer der bedeutendsten Gründe für den Anstieg der Meldungen im Jahr 2024.

3. Drohnen, Ballons und technische Fluggeräte

Drohnen gehören inzwischen zum Alltag und werden oft für UFOs gehalten. Besonders nachts erzeugen ihre LED-Lichter ungewöhnliche Muster am Himmel. Auch Industriekopter, Vermessungsdrohnen oder behördliche Fluggeräte sind aufgrund ihrer Flugmanöver schwer zu erkennen. LED-Ballons und Folienballons reflektieren Licht unvorhersehbar, was zu plötzlichen Helligkeitswechseln führt. Die leichte Bewegung durch Wind lässt Ballons unregelmäßig wirken. Bei Großveranstaltungen kommen häufig lichtstarke Effektgeräte zum Einsatz, die Strahlen in den Himmel projizieren. Viele Beobachter verbinden diese Erscheinungen jedoch nicht mit einer Veranstaltung in der Nähe. Auch Hobbyflugzeuge oder Hubschrauber können je nach Wetterlage extrem hell wirken. Besonders im Winter reflektiert die Luftfeuchtigkeit Lichtquellen stärker. Dadurch entstehen zahlreiche Fehldeutungen, die regelmäßig in UFO-Meldungen münden.

4. Kameraeffekte und Smartphone-Missverständnisse

Dank weit verbreiteter Smartphones wird heute fast jede ungewöhnliche Beobachtung sofort fotografiert oder gefilmt. Dabei entstehen jedoch häufig Linsenreflexionen, die auf dem Bild wie schwebende Lichtpunkte aussehen. Viele dieser Reflexe sind auf dem Display deutlicher sichtbar als mit dem bloßen Auge. Unscharfe Insekten, die nah an der Kamera vorbeifliegen, wirken auf Fotos wie große dunkle Objekte. Auch Vögel können bei kurzer Belichtungszeit verzerrt erscheinen. Nachtaufnahmen verstärken diese Effekte zusätzlich durch digitales Rauschen. Zudem sorgt die automatische Bildoptimierung moderner Handykameras für unnatürliche Lichtartefakte. Menschen interpretieren diese Anomalien oft als außergewöhnlich, da sie im Moment der Aufnahme nicht real sichtbar waren. CENAP stellt bei der Analyse häufig fest, dass technische Artefakte die Ursache sind. Dadurch erhöht die Verbreitung von Smartphones indirekt die Zahl der UFO-Meldungen.

5. Psychologische Faktoren und gesteigertes öffentliches Interesse

Der weltweite Hype um UFOs und UAP sorgt dafür, dass Menschen sensibler auf Lichter am Himmel reagieren. Medienberichte und Dokumentationen beeinflussen die Wahrnehmung stärker als früher. Viele Menschen interpretieren gewöhnliche Lichtquellen schneller als etwas Unbekanntes. Psychologische Erwartungshaltungen spielen dabei eine große Rolle. Wenn jemand bereits über mögliche Sichtungen gelesen hat, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fehldeutung. Auch soziale Medien verstärken diesen Effekt, da Videos ungewöhnlicher Lichter rasch viral gehen. Menschen setzen ihre eigenen Beobachtungen dann automatisch mit solchen Clips in Verbindung. Zusätzlich sorgt Unsicherheit in gesellschaftlichen oder politischen Krisenzeiten immer wieder für erhöhte Sensibilität. Dies führt dazu, dass harmlose Erscheinungen schneller als bedrohlich wahrgenommen werden. Insgesamt tragen psychologische Faktoren heute erheblich zur Vielzahl an Meldungen bei.

CENAP: Rekord an UFO-Meldungen 2024 (DACH-Raum)

Kennzahl / FaktDetailsErläuterung
Gesamtzahl 2024 (DACH)Über 1.000 (ca. 1.084 bis 1.100)Diese Rekordzahl wurde für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH-Raum) gemeldet.
Vergleich zum VorjahrStarker AnstiegZum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden laut CENAP nur 807 Fälle gezählt.
HauptursacheStarlink-SatellitenDer Hauptgrund für den starken Anstieg der Meldungen sind die zahlreichen Starts der Starlink-Satelliten von Elon Musk. Diese sind kurz nach dem Start am Nachthimmel oft auffällig.
Weitere ErklärungenDrohnen, Linsenreflexionen, PlanetenWeitere häufige Erklärungen waren Drohnen, Reflexionen, helle Sterne (wie Sirius) und leuchtstarke Planeten (wie Venus).
Fazit des CENAP-LeitersKeine AußerirdischenCENAP-Leiter Hansjürgen Köhler betonte, dass auch 2024 keine Raumschiffe von Außerirdischen bei den Sichtungen dabei waren.

Das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) bietet mehrere Wege zur Meldung, wobei der Kontakt per E-Mail oder über ihre Kommunikationskanäle der direkteste Weg ist.

Da CENAP eine ehrenamtliche Privatinitiative ist, ist der Prozess in der Regel sehr persönlich und zielt darauf ab, so viele Details wie möglich von Ihnen zu erhalten.

So melden Sie eine Sichtung bei CENAP

Die CENAP-Meldetätigkeit wird von Hansjürgen Köhler und seinem Team koordiniert. Sie können die Sichtung über die folgenden Wege übermitteln:

1. E-Mail-Meldung (Empfohlen)

Senden Sie eine E-Mail direkt an die Meldeadresse von CENAP. Da die CENAP-Webseite häufig Informationen aktualisiert, empfiehlt es sich, die benötigten Daten so detailliert wie möglich in der E-Mail anzugeben.

Wichtige Informationen, die Sie unbedingt mitteilen sollten:

KategorieBenötigte Informationen
Wer?Ihr Name und Ihre Kontaktdaten (E-Mail oder Telefon), damit man Sie für Rückfragen erreichen kann.
Wann?Datum (Tag, Monat, Jahr) und genaue Uhrzeit (möglichst auf die Minute).
Wo?Genauer Beobachtungsort (Adresse, PLZ, Ort) und, falls bekannt, Himmelsrichtung (Nord, Südost usw.), in die Sie gesehen haben.
Was?Detaillierte Beschreibung des Objekts oder Phänomens (Größe, Form, Farbe, Helligkeit, Dauer der Sichtung, Flugverhalten, Geräusche).
BeweismaterialFügen Sie Fotos, Videos oder Zeichnungen der Sichtung bei (falls vorhanden).

Die Kontaktinformationen für CENAP, die oft in Verbindung mit dem Leiter Hansjürgen Köhler genannt werden, lauten:

E-Mail-Adresse für Sichtungsmeldungen und Anfragen:

  • cenap-h-koehler@t-online.de

Diese Adresse wird in älteren, aber relevanten Pressemeldungen des CENAP-Leiters angegeben. Es ist die direkteste Kontaktmöglichkeit zur Meldung von Sichtungen.

Zusätzlich zur E-Mail-Adresse existiert auch eine Telefonnummer, falls Sie eine dringende Meldung machen möchten:

  • Telefon (Mobil): 0151-18736259

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